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  • goethe'nin 1780 yılında yazdığı, "tanrıçam" anlamına gelen şiir, özel zamanlarda; hatta mesela bir çağrı için okunsun tadundan yinmez...

    meine göttin

    welcher unsterblichen
    soll der höchste preis sein?
    mit niemand streit ich,
    aber ich geb ihn
    der ewig beweglichen,
    immer neuen,
    seltsamen tochter jovis,
    seinem schoßkinde,
    der phantasie.
    denn ihr hat er
    alle launen,
    die er sonst nur allein
    sich vorbehält,
    zugestanden
    und hat seine freude
    an der törin.

    sie mag rosenbekränzt
    mit dem lilienstengel
    blumentäler betreten,
    sommervögeln gebieten
    und leichtnährenden tau
    mit bienenlippen
    von blüten saugen;

    oder sie mag
    mit fliegendem haar
    und düsterm blicke
    im winde sausen
    um felsenwände,
    und tausendfarbig,
    wie morgen und abend,
    immer wechselnd
    wie mondesblicke,
    den sterblichen scheinen.

    laßt uns alle
    den vater preisen!
    den alten, hohen,
    der solch eine schöne,
    unverwelkliche gattin
    dem sterblichen menschen
    gesellen mögen!

    denn uns allein
    hat er sie verbunden
    mit himmelsband
    und ihr geboten,
    in freud und elend
    als treue gattin
    nicht zu entweichen

    alle die andern
    armen geschlechter
    der kinderreichen,
    lebendigen erde
    wandeln und weiden
    in dunkelm genuß
    und trüben schmerzen
    des augenblicklichen
    beschränkten lebens,
    gebeugt vom joche
    der notdurft.

    uns aber hat er
    seine gewandteste,
    verzärtelte tochter,
    freut euch! gegönnt.
    begegnet ihr lieblich,
    wie einer geliebten!
    laßt ihr die würde
    der frauen im haus!

    und daß die alte
    schwiegermutter weisheit
    das zarte seelchen
    ja nicht beleidge!

    doch kenn ich ihre schwester,
    die ältere, gesetztere,
    meine stille freundin:
    o daß die erst
    mit dem lichte des lebens
    sich von mir wende,
    die edle treiberin,
    trösterin hoffnung!
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